Work and Travel in Thailand – Der ultimative Guide für 2024

Thailand ist eines der beliebtesten Reiseziele der Welt. Mehrere Millionen Menschen begeben sich jährlich ins südostasiatische Land, um die paradiesischen Strände, die Jahrtausende alte Kultur und die unberührte Natur zu genießen. Kein Wunder also, dass viele junge Menschen Thailand als Work and Travel Ziel nutzen.

Doch Vorsicht: Das klassische Work and Travel, wie Du es aus Australien, Neuseeland oder Kanada kennst, ist hier nicht möglich. So kannst Du z.B. keine entgeltliche Arbeit ausführen, ohne Dich an einen festen Arbeitsort zu binden. Vielmehr ist Freiwilligenarbeit üblich, weshalb auch von Volunteer and Travel gesprochen wird.

Wie Du dennoch das Beste aus Deinem Work and Travel in Thailand herausholst, zeigen wir Dir in unserem ultimativen Guide. Neben anderem erfährst Du: Wie genau ein Work and Travel in Thailand funktioniert, welche Jobs gefragt sind und was für Kosten auf Dich zukommen.

Inhaltsverzeichnis:

1. Was ist Work and Travel?

2. Kann man in Thailand Work and Travel machen?

3. Wie kann ich als Deutscher in Thailand arbeiten?

4. Welche Jobs sind in Thailand gefragt?

5. Kosten für ein Work and Travel in Thailand

6. Work and Travel in Thailand – Tipps zur Vorbereitung

7. Work and Travel in Thailand – Erfahrungen

Ein klassisches Work and Travel ist in Thailand nicht möglich. So ist es Ausländern gesetzlich untersagt, gegen Einkommen im südostasiatischen Land zu arbeiten, es sei denn, sie verfügen über einen festen Arbeitsort. Demzufolge existiert auch kein Working Holiday Programm.

Es ist allerdings möglich, das Land als Tourist zu bereisen, kulturelle Eindrücke zu sammeln und nebenher Freiwilligenarbeit auszuführen. Oftmals werden Deine Mühen in Form von Kost und Logis entschädigt.

• Alter: Das Mindestalter für ein Work and Travel in Thailand variiert je nach Anbieter. Generell wird ein Mindestalter von 18 Jahren vorausgesetzt.
• Sprachkenntnisse: Die Amtssprache Thailands ist Thai. Entsprechend schadet es nicht, ein wenig Thai zu kennen. Grundsätzlich genügt es aber, wenn Du gute Englischkenntnisse mitbringst. Die meisten Einheimischen beherrschen die Weltsprache.
• Visum: Je nachdem, ob Du planst, 30, 60 oder 90 Tage in Thailand zu bleiben, benötigst Du ausschließlich Deinen Reisepass, ein Touristenvisum oder ein non immigrant visum.
• Versicherungen: Eine Auslandskrankenversicherung ist für das Work and Tavel in Thailand unabdingbar. Ebenso sind Reisehaftpflicht- und Reiseunfallversicherungen empfehlenswert, um für den Fall der Fälle gewappnet zu sein.

Ob Du ein Visum für Deinen Work and Travel Aufenthalt in Thailand brauchst, hängt davon ab, wie lange Du planst, im Land des Lächelns zu verweilen:

• Einreise bis zu 30 Tagen: Bei einer Einreise bis zu 30 Tagen ist für deutsche Staatsangehörige kein Visum erforderlich. Ein Reisepass (sechs Monate Gültigkeit ab dem Tag der Einreise) ist völlig ausreichend.
• Einreise bis zu 60 Tagen: Ab einer Reisedauer bis zu 60 Tagen benötigst Du ein Touristenvisum, um in Thailand einzureisen. Dieses musst Du vor der Einreise bei der Königlich Thailändischen Botschaft in Berlin oder den Honorargeneralkonsulaten beantragen. Der Antrag kostet Dich 35 Euro.
• Einreise bis zu 90 Tagen: Für eine Reise, die bis zu 90 Tage andauert, ist das sogenannte „non immigrant visa“ erforderlich. Hier gibt es mehrere Kategorien, die je nach Ziel der Einreise variieren. Darunter die Kategorie M für Filmemacher, Kategorie O für Menschen, die einen thailändischen Ehepartner haben und die Kategorie B für Unternehmer. Für Dich ist die Kategorie Ed interessant, die auf Schüler, Studenten und Praktikanten aus dem Ausland ausgelegt ist. Für das non immigrant visa zahlst Du 130 Euro.

Die Bearbeitung beansprucht abhängig von der Visumsart bis zu mehrere Wochen. Überdies kannst Du beide Visa-Typen um 30 Tage verlängern. Hierzu musst Du Dich an das thailändische Bureau of Immigration oder die Grenzübergänge Thailands wenden. Reisebüros sind hingegen nicht berechtigt, eine Visumverlängerung zu ermächtigen.

• Wichtig: Weder Touristenvisum noch „non immigrant visa“ berechtigen Dich entgeltlich in Thailand zu arbeiten. Sie dienen ausschließlich als Aufenthaltsgenehmigungen.

Als Tourist bzw. Freiwilliger bist Du in Thailand nicht gesetzlich krankenversichert. Ist eine medizinische Behandlung vor Ort erforderlich, kommst Du selbst für die Kosten auf. Je nach Schwere des Unfalls ist das kostspielig. Insbesondere, wenn es um die Rückführung in die Heimat geht.

Dementsprechend ist eine Auslandskrankenversicherung für Thailand essenziell. Diese bewahrt Dich vor unvorhergesehenen Ausgaben für medizinische Behandlungen. Das gilt sowohl für ambulante Behandlungen als auch für stationäre Aufenthalte in einem Krankenhaus.

• Hinweis: Achte darauf, dass Deine Auslandskrankenversicherung den gesamten Aufenthalt lang gültig ist.

► mehr Informationen zur Auslandskrankenversicherung für Thailand

Die Trockenzeit ist die angenehmste Zeit für ein Work and Travel in Thailand. Sie verläuft von Dezember bis April. Die Regenzeit beginnt von Mai bis November. Gerade in den Herbstmonaten Oktober und November sind derweil starke Niederschläge zu erwarten. Die Wetterbedingungen sind zwar unangenehmer, dafür profitierst Du von weniger Touristen und günstigeren Flugpreisen.

Im Gegensatz zu anderen Work-and-Travel-Zielen wie Japan oder Singapur besteht kein offizielles Working-Holiday-Abkommen zwischen Deutschland und Thailand. Folglich existiert kein Working-Holiday-Visum, das Dir die Arbeit ermöglichen würde. Hinzukommt: Ausländer dürfen nur für Ihren Job bezahlt werden, sofern sie eine offizielle Arbeitserlaubnis haben. Diese muss der Arbeitgeber beauftragen. Ferner noch ist sie an diese spezifische Stelle gebunden. Für Work and Travel also suboptimal.

Ansonsten darfst Du als Ausländer keine entgeltliche Arbeit ausführen. Ebenfalls sind sämtliche Arbeitsverhältnisse untersagt, die nicht explizit durch den Gesetzgeber genehmigt wurden. Trotzdem kannst Du in Thailand arbeiten, nur eben unentgeltlich. In diesem Sinne gibt es eine Handvoll Anbieter, die für eine Gebühr Freiwilligenarbeit oder unentgeltliche Praktika in Kombination mit Reiseangeboten vermitteln.

Darüber hinaus werden für gewöhnlich Sprachkurse, Orientierungsseminare sowie Kost und Logis bereitgestellt. Ob der Anbieter Hin- und Rückflug, Impfungen, Visa u.ä. Ausgaben trägt, hängt von der jeweiligen Organisation ab. Wird diese staatlich bezuschusst, stehen Deine Chancen diesbezüglich gut.

• Wichtig: Entscheidend ist es, alle Tätigkeiten, die Du in Thailand ausführst, mit der Botschaft abzustimmen. In der Regel kümmert sich der Arbeitgeber um die Einhaltung der Formalitäten und die Absprachen mit der Regierung.       

In Thailand gilt Englisch als reguläre Geschäftssprache. Dementsprechend sind sämtliche Bewerbungsunterlagen (Lebenslauf, Anschreiben, Zertifikate und Zeugnisse) auf Englisch zu übersetzen. Einige Unternehmen wünschen sich jedoch eine Bewerbung auf Thai. Erkundige Dich deshalb im Voraus, welche Sprache der jeweilige Arbeitgeber bevorzugt.

• Hinweis: Die Übersetzung Deiner Dokumente nimmt einiges an Zeit in Anspruch. Mache Dich deshalb rechtzeitig schlau, welche Anforderungen der jeweilige Arbeitgeber hat.

Tipps zur Bewerbung

• Kennzeichne Qualifikationen, die essentiell für Deine Wunschstelle sind
• Hebe bei einer Bewerbung für die Freiwilligenarbeit Deine ehrenamtlichen Erfahrungen hervor
• Bewirbst Du Dich bei einer deutschen Firma in Thailand, dann passe Deine Bewerbung den deutschen Standards an
• Höfliche Formulierungen sind essentiell
• Ermittle im Vorfeld den Ansprechpartner
• Verfasse den Lebenslauf anti-chronologisch, lückenlos und erläutere knapp Deine beruflichen Qualifikationen

Da Du als Ausländer kein Einkommen in Thailand erwirtschaften darfst, hast Du im Grunde nur zwei Optionen vor Ort zu arbeiten: Freiwilligenarbeit oder ein unbezahltes Auslandspraktikum. 

Neben Deiner Arbeit sollte der Reiseanteil Deines Aufenthalts nicht zu kurz kommen. Unten einige Reiseziele, die Du im Land des Lächelns keinesfalls verpassen solltest:

• Taucher Hotspots: Similan Inseln, East of Eden, Bang Tao Beach und die Küste vor Phuket 
• Chanthaburi
• Namtok-Philo Nationalpark.
• Schildkröteninsel (Koh Nangyuan)
• Bangkok

Tipp: Was genau Thailand als Reiseziel so besonders macht, erfährst Du in diesem Artikel:

► zum Artikel

Grundsätzlich sind die Lebenshaltungskosten in Thailand weitaus geringer als in Deutschland. Gerade die Verpflegung ist sehr günstig. Natürlich variieren sie aber von Region zu Region. Allgemeinhin kommst Du gut mit 600 bis 800 Euro im Monat aus.

Bedenke abgesehen von den Lebenshaltungskosten die folgenden Kostenpunkte:

• Programmgebühren
• Visumsgebühren
• Ausgaben für Hin- und Rückflug
• Transportkosten
• Kosten für Kranken- und Unfallversicherung
• Finanzielle Rücklagen

► Lebenshaltungskostenrechner Thailand

Die amtliche Währung Thailands ist der thailändische Baht. Ein Euro entspricht ca. 39 Baht.

► Währungsrechner: Euro zu Baht

• Schutzimpfungen: Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt für eine Reise nach Thailand die Standardimpfungen gegen Tetanus, Diphtherie und Polio. Abhängig von Art und Dauer der Reise sind zusätzliche Impfungen gegen Hepatitis A, Typhus, Tollwut und Japanische Enzephalitis sinnvoll. Im Nordwesten sowie zeitweise Phuket und Phang Na besteht zudem Malariagefahr. Eine Impfung brauchst Du hierfür nicht. Dennoch solltest Du Dich vor Mückenstichen schützen, indem Du möglichst lange Kleidung, Insektenschutzmittel und Moskitonetze verwendest.
• Politische Lage: Thailand hat in der Vergangenheit politische Unruhen, Proteste und Regierungswechsel erlebt. Obwohl die Lage im Land generell stabil ist, kommt es in bestimmten Regionen immer wieder zu Aufständen (insbesondere in den Grenzregionen zu Kambodscha und Malaysia). Informiere Dich bestenfalls vor Deinem Work-and-Travel-Aufenthalt beim Auswärtigen Amt zu aktuellen Reise- und Sicherheitshinweisen und verfolge aktiv die Nachrichten.
• Sicherheitshinweise: Alles in allem ist Thailand ein sicheres Reiseziel. Achte allerdings bei großen Menschenansammlungen auf Taschendiebstahl und Kleinkriminalität. Ebenfalls ist im Verkehr Vorsicht geboten, denn dieser ist im Vergleich zu anderen Ländern recht chaotisch.
• Kultur: In Thailand ist der Theravada-Buddhismus die Staatsreligion, der ca. 90 Prozent der Bevölkerung angehören. Diese Religion hat die Geschichte, Gesellschaft und Kultur des Landes stark geprägt. Daher findet man überall Buddha-Statuen, Tempelanlagen, Figuren und Schreine. Respekt vor den einheimischen Traditionen und Bräuchen sollte selbstverständlich sein.
• Klima: Das Klima im südostasiatischen Land variiert je nach Region erheblich: In Bangkok herrschen konstant hohe Temperaturen zwischen 32 und 34 Grad. Im Süden sind es ganzjährig ca. 30 Grad und Regentage treten häufiger auf als im Norden. Im Norden ist es mit 20 Grad im Winter kühler als im Süden. Die Sommer sind weiterhin recht heiß. Zudem ist es in der Monsunzeit trocken.
• Kleidung: Üblicherweise ist leichte Kleidung empfehlenswert. Im Süden sollte man, aufgrund der häufigen Niederschläge, außerdem einen Regenhut und geeignetes Schuhwerk dabeihaben. Im Norden ist im Winter etwas wärmere Kleidung ratsam.
• Gesetzeslage: Beschäftige Dich ausführlich mit dem thailändischen Gesetz. So ist die Justiz weitaus strenger als daheim. Auf Majestätsbeleidigung stehen etwa bis zu 15 Jahre Haft. Ebenso werden der Konsum und Besitz von Drogen mit der Höchststrafe geahndet.

Erfahrungsberichte zum Work and Travel in Thailand erhältst Du an folgenden Anlaufstellen:

• Auslandsjob.de
• MultiKultur
• BackpackerPack