Auswandern nach Costa Rica – Dein ultimativer Guide für 2025

Im aktuellen Ranking des Expat-Netzwerks InterNations belegt Costa Rica den ersten Platz und gilt damit als das attraktivste Auswanderungsziel unter Zuwanderern. Der Erfolg kommt nicht von ungefähr – Hinter diesem Trend stehen gezielte Bemühungen, ausländische Investoren zu gewinnen.

So bietet das mittelamerikanische Land nicht nur ein erstklassiges Gesundheitssystem und die höchste Sicherheitslage in der Region, sondern punktet zudem durch Steuerfreiheit für Auslandseinkünfte.

Sorgfältige Planung ist dennoch essentiell, wenn Du nach Costa Rica auswandern willst. Denn neben beträchtlichen finanziellen Ressourcen erfordert der Antrag auf eine Aufenthaltsgenehmigung viel Geduld.

Unser ultimativer Guide zum Auswandern nach Costa Rica, begleitet Dich Schritt für Schritt in Deine neue Heimat. Du erfährst unter anderem: Welche Voraussetzungen Du für ein Visum mitbringen musst, welche Kosten Dich vor Ort erwarten und wie Du Dir ein geregeltes Einkommen sicherst.

Inhaltsverzeichnis:

1. Wissenswertes zu Costa Rica

2. Ist Costa Rica ein gutes Land zum Auswandern?

3. Visum und Aufenthaltsgenehmigung – Kann man als Deutscher nach Costa Rica auswandern?

4. Wie lange kann man in Costa Rica bleiben?

5. Arbeit und Einkommen in Costa Rica

6. Lebenshaltungskosten – Wie viel Geld braucht man, um in Costa Rica zu leben?

7. Wohnen in Costa Rica

8. Das costa-ricanische Gesundheitssystem

9. Welche Wohnorte sind in Costa Rica besonders beliebt?

10. Umzug nach Costa Rica – Diese Punkte solltest Du vor der Abreise beachten

• Klima: Costa Rica hat ein tropisches Klima mit sommerlichen Temperaturen, die im Tiefland bei 30 °C und im Hochland zwischen 16 °C und 26 °C liegen. Von Mai bis November herrscht Regenzeit und von Dezember bis April Trockenzeit.

• Tagesrhythmus: Viele Aktivitäten finden frühmorgens oder spätnachmittags statt, um die Mittagshitze zu umgehen.

• Naturschutz: Das mittelamerikanische Land beherbergt rund 5 % der weltweiten Biodiversität mit vielen exotischen Tieren und Pflanzen. Über 25 % stehen unter Naturschutz. 

• Umweltpolitik: Costa Rica ist führend im Einsatz erneuerbarer Energien.

• Kultur: Gelassenheit, Lebensfreude, soziale Beziehungen, Familie und Gastfreundschaft haben Vorrang. Pünktlichkeit ist hingegen weniger wichtig, und direkte Kritik wird vermieden.

Nach Costa Rica auswandern – Das sind die Vorteile

• Unberührte Natur: Costa Rica begeistert mit Regenwäldern, Traumstränden und einer einzigartigen Artenvielfalt.

• Ganzjähriges Wohlfühlklima: Das tropische Klima sorgt ganzjährig für milde Temperaturen.

• Entspannte Lebensweise: Die Ticos (Einwohner Costa Ricas) sind für ihre entspannte Lebensart, die sogenannte „Pura Vida“ bekannt, die Zugezogene schnell heimisch fühlen lässt.

• Hervorragendes Gesundheitssystem: Costa Rica bietet eines der hochwertigsten Gesundheitssysteme in Mittelamerika.

• Wirtschaftliche Chancen: Insbesondere im Tourismus-Sektor und den erneuerbaren Energien gibt es attraktive Karriereaussichten.

• Attraktive Steuervorteile: Steuervorteile wie die Steuerfreiheit für Auslandseinkünfte machen das Land finanziell attraktiv.

• Blühende Expat-Community: Eine aktive Expat-Community erleichtert die Integration ungemein.

Nach Costa Rica auswandern – Das sind die Nachteile

• Hohe Lebenshaltungskosten: Die Lebenshaltungskosten in Costa Rica sind in manchen Regionen ähnlich hoch wie in Europa.

• Bürokratie: Behördengänge sind langwierig und ineffizient.

• Sprachbarriere: Gute Spanischkenntnisse sind ein Muss, da in Behörden und dem Alltag meist nur Spanisch gesprochen wird.

• Kulturelle Unterschiede: Das langsamere Lebenstempo erfordert Anpassung.

• Schwache Infrastruktur: In ländlichen Gebieten kommt es häufig zu Stromausfällen oder Wassermangel.

• Rechtliche Hürden: Immobilienkäufe und geschäftliche Angelegenheiten sind aufwendig.

• Lange Wartezeiten in Praxen und Kliniken: Ohne private Krankenversicherung muss man mit langen Wartezeiten im öffentlichen Gesundheitssystem rechnen.

Laut Auswärtigem Amt ist es grundsätzlich sicher, nach Costa Rica zu ziehen. Ferner noch gilt Costa Rica als einer der sichersten Staaten in Lateinamerika. Die politische Lage ist stabil, die Kriminalitätsraten niedrig und die Regierung investiert hohe Summen in die öffentliche Sicherheit.

Zugezogene können sich also nahezu überall ohne Probleme bewegen. Nichtsdestotrotz kommt es vor allem in den Großstädten ab und an zu kleineren Straftaten (z.B. Taschendiebstählen). Verstaue Wertgegenstände deshalb an einem sicheren Ort und halte nachts die Augen offen. 

► Sicherheitshinweise für Costa Rica

Um nach Costa Rica auszuwandern, musst Du diese Schritte durchlaufen:

• Einreichung Deiner Dokumente bei der costa-ricanischen Botschaft

• Visumsantrag stellen

• Persönliche Vorstellung bei der Einwanderungsbehörde in Costa Rica

• Medizinische Untersuchung

• Abgabe von Fingerabdrücken und Foto für den Aufenthaltsausweis

Für Deinen Visumsantrag in Costa Rica brauchst Du die folgenden Unterlagen:

• Gültiger Reisepass

• Polizeiliches Führungszeugnis

• Geburtsurkunde

• Einkommensbelege bzw. Investitionsnachweise

Wichtig: Du musst sämtliche Dokumente auf Spanisch übersetzen und sie apostilliert, beglaubigen lassen.

Costa Rica fährt eine rentnerfreundliche Einwanderungspolitik und ist deshalb ein beliebtes Auswanderungsziel für Ruheständler. Deutsche Rentner können etwa mit dem Rentnervisum einwandern. Hierzu ist lediglich ein Einkommensnachweis von Minimum 1.000 US-Dollar im Monat vorzuweisen. Alternativ besteht die Möglichkeit, eine Einmalzahlung von 60.000 US-Dollar auf ein costa-ricanisches Bankkonto zu leisten.

Deutsche Rente in Costa Rica

Auslandseinkünfte sind in Costa Rica grundsätzlich steuerfrei. Ausschließlich Einkommen, das innerhalb von Costa Rica erwirtschaftet wurde, unterliegt der Besteuerung. Renten (darunter private Renten und betriebliche Altersvorsorge) werden dementsprechend nicht besteuert. 

Rentner können dementsprechend ohne Probleme von ihren deutschen Rentenbezügen leben. Beachte jedoch, dass die staatliche deutsche Rente weiterhin der Besteuerung in Deutschland unterliegt. 

• Tipp: Alles, was Du zur Rente im Ausland wissen solltest, haben wir in diesem Beitrag für Dich zusammengefasst:

► zum Artikel

Als Tourist darfst Du (mit deutscher Staatsbürgerschaft) bis zu 90 Tage in Costa Rica einreisen. Ein Visum ist dazu nicht erforderlich. Anders sieht das bei einem längerfristigen Aufenthalt aus. Hier hängt die Länge Deiner Aufenthaltserlaubnis vom jeweiligen Einreisezweck ab (z.B. Studium, Arbeit, Rente). 

Wie lange Du konkret bleiben darfst, wird im Anschluss an Deinen Visumsantrag entschieden und individuell festgelegt. Im Regelfall ist eine Aufenthaltsgenehmigung zwei Jahre lang gültig (temporäre Aufenthaltsgenehmigung). Mit Ablauf der Frist kannst Du sie um weitere zwei Jahre verlängern.

Nach drei Jahren mit einer temporären Aufenthaltsgenehmigung ist es schließlich möglich, den Antrag auf dauerhafte Niederlassung zu stellen. Voraussetzung ist die Einhaltung der Einkommens- oder Investitionsvorgaben. Zudem bist Du verpflichtet, Dich zumindest einen Tag im Jahr vor Ort aufzuhalten.

• Hinweis: Die dauerhafte Aufenthaltsgenehmigung muss alle fünf Jahre erneuert werden.

Das Steuersystem Costa Ricas fußt auf dem Territorialprinzip. Das heißt, es werden ausschließlich Einkommen versteuert, die in Costa Rica erwirtschaftet wurden. Für Zuwanderer, allem voran Rentner und Investoren, gehen demnach steuerliche Vorteile einher, wenn sie Auslandseinkünfte beziehen. Diese bleiben nämlich steuerfrei.

Der Einkommensteuersatz hängt von der Art der Tätigkeit ab:

• Angestellte zahlen zwischen 0 % und maximal 15 % Einkommensteuer, abhängig von ihrem Einkommen.

• Selbständige, die eine gewinnorientierte Tätigkeit in Costa Rica ausüben, zahlen eine Einkommensteuer von 0 % bis 25 %, je nach Höhe ihres Gewinns.

• Unternehmen entrichten eine progressive Gewinnsteuer, die sich auf 10 %, 20 % oder 30 % des Nettoeinkommens aus costa-ricanischen Quellen beläuft.

• Immobilienbesitzer sind verpflichtet, eine jährliche Grundsteuer von 0,25 % zu entrichten.

Tipp: Um ausländische Investoren anzulocken, hat die costa-ricanische Regierung spezielle Freihandelszonen eingerichtet. Unternehmen, die sich in diesen Zonen registrieren, profitieren von attraktiven Steuervergünstigungen. Für die ersten acht Jahre entfällt die Körperschaftssteuer für diese Firmen komplett. In den darauffolgenden vier Jahren fällt lediglich eine Körperschaftssteuer von 50 % an.

Die Lebenshaltungskosten in Costa Rica gehen abhängig von der Region weit auseinander. Das Leben in der Hauptstadt San José, städtischen sowie touristischen Gebieten ist etwa deutlich teurer als auf dem Land, kleineren Städten oder Küstenregionen. 

So bewegen sich Lebensmittel, Mieten und Dienstleistungen in den teureren Regionen Costa Ricas ungefähr auf europäischem Niveau. Die Preise für gewisse Lebensmittel, Möbel, Autos und elektronische Geräte sind sogar höher. 

Gebiete abseits der Hotspots hingegen sind im internationalen Vergleich um einiges günstiger. Vor allem in Bezug auf Mietpreise oder dem Hausbau. Durchschnittlich kannst Du mit monatlichen Kosten von 1.500 bis 2.500 Euro rechnen. Bedenke: Dein persönlicher Lebensstil und der Wohnort machen sich in den Ausgaben bemerkbar.

► Lebenshaltungskostenrechner für Costa Rica

Abgesehen von der Arbeit solltest Du Dich zügig auf die Suche nach geeignetem Wohnraum begeben. Costa Rica hält in diesem Sinne eine große Auswahl an Immobilien und Mietwohnungen im gesamten Land bereit. 

Prinzipiell dürfen Ausländer in Costa Rica ganz ohne Beschränkungen Immobilen erwerben. Die Immobilienpreise unterscheiden sich je nach Lage und Einrichtung des Objekts. In den Küstenregionen des mittelamerikanischen Staates sind die Preise beispielsweise weitaus höher als im Zentrum Costa Ricas.

Ziehe in jedem Fall einen Makler sowie einen Anwalt hinzu, bevor Du Dich für eine Immobilie entscheidest. Auf diese Weise umgehst Du unangenehme Überraschungen. Denke in diesem Zusammenhang an eine Due-Diligence-Prüfung, um sicherzugehen, dass keinerlei Altlasten bestehen. 

• Hinweis: Der Erwerb einer Immobilie läuft für gewöhnlich über einen Notar.

Gerade zu Beginn Deines Lebens in Costa Rica ist Mieten die erste Option. So bist Du mit einer Wohnung nicht nur flexibler, der Wohnungsmarkt bietet überdies ein breites Angebot, sodass Du schnell eine passende Bleibe findest.

Folgendes solltest Du bei der Wohnungssuche beachten: 

• Mietverträge laufen üblicherweise zumindest ein Jahr.

• Für gewöhnlich sind Wohnungen bereits möbiliert.

• Die Kaution beträgt ein bis zwei Monatsmieten.

• Sämtliche Vereinbarungen mit dem Vermieter sind vertraglich festzuhalten.

• Vor Abschluss des Mietvertrags solltest Du die Wohnung besichtigen.

Sofern Du eine Aufenthaltsgenehmigung vorweisen kannst, hast Du als Expat Zugriff auf die staatliche Gesundheitsversorgung Costa Ricas (CCSS). 

Für Leistungen, die über die Grundversorgung hinausgehen (z.B. gewisse zahnmedizinische Behandlungen oder eine Rückführung in die Heimat), empfiehlt sich darüber hinaus der Abschluss einer privaten Auslandskrankenversicherung, damit Du nicht selbst auf den Behandlungskosten sitzen bleibst.

In diesem Zusammenhang darfst Du aus lokalen und deutschen Anbietern wählen. Üblicherweise entscheiden sich Expats jedoch für deutsche Versicherer. Denn diese bieten Dir zusätzliche Benefits wie deutschsprachige Ansprechpartner und weltweiten Versicherungsschutz – selbst bei Reisen außerhalb von Costa Rica.

► Mehr Infos zur Auslandskrankenversicherung für Costa Rica

Die Wahl des richtigen Wohnorts ist stets von Deinen persönlichen Vorlieben, dem Budget und Deinem Lebensstil abhängig. 

Folgende Ziele sind allerdings besonders beliebt bei Expats:

• Valle Central: Das Valle Central, in dem sich die Hauptstadt San José befindet, punktet mit seinem zentralen Standort und einer gut ausgebauten Infrastruktur.

• Pazifikküste: Orte wie Tamarindo und Jacó an der Pazifikküste beeindrucken mit idyllischen Stränden und einer hohen Lebensqualität.

• Karibikküste: Städte wie Puerto Viejo an der Karibikküste bieten ruhige, naturnahe Gegenden mit einem milden Klima.

Die ersten deutschsprachigen Einwanderer sind bereits im Jahr 1871 in Costa Rica eingereist. Mittlerweile haben sich auch einige deutsche Siedlungen herausgebildet, darunter Nuevo Arenal am Ufer des Arenal-Sees, Sarapique und San Carlos im nördlichen Teil Costa Ricas sowie die Hauptstadt San José und Umgebung.

Wie viele Deutsche leben in Costa Rica?

Die deutschsprachige Gemeinschaft in Costa Rica ist die größte in Mittelamerika sowie der Karibik. Schätzungsweise leben derzeit rund 8.000 Menschen aus dem deutschsprachigen Raum (Deutschland, Österreich, Schweiz) im mittelamerikanischen Land. 

Sorgfältige Planung ist entscheidend für einen reibungslosen Umzug nach Costa Rica. Diese Punkte solltest Du vor der Abreise beachten:

• Wichtige Dokumente vorbereiten: Wichtige Unterlagen wie Reisepass, Geburtsurkunde und Heiratsurkunde müssen übersetzt und beglaubigt werden.

• Übergangsunterkunft finden: Suche Dir eine vorübergehende Bleibe, damit Du in Ruhe eine ständige Unterkunft organisieren kannst.

• Abmeldungen regeln: Melde Dich bei den deutschen Behörden ab und kündige laufende Verträge.

• Transport planen: Organisiere den Transport Deines Hausrats, beispielsweise per Container-Verschiffung. Achte darauf, dass Dein Container weder zu früh noch zu spät ankommt. Erstelle zudem eine Inventarliste und versichere Deine Wertsachen.

• Umzugsunternehmen wählen: Achte bei der Auswahl eines Umzugsunternehmens auf internationale Erfahrung und überprüfe Referenzen.

• Zollbestimmungen: Bestimmte Gegenstände könnten Beschränkungen oder Verboten unterliegen. Informiere Dich daher im Voraus hinsichtlich der Zollbestimmungen.

• Aufenthaltsbewilligung: Eine Aufenthaltsbewilligung ist für viele alltägliche Angelegenheiten in Costa Rica unverzichtbar. Beantrage sie frühestmöglich, denn der Antragsprozess nimmt viel Zeit in Anspruch. 

• Spanischkenntnisse: Obwohl die meisten Menschen in den touristischen Gebieten Englisch sprechen, sind Spanischkenntnisse essentiell, um den Alltag in Costa Rica zu meistern.

• Kultur und Integration: Mache Dich mit der Kultur sowie den Umgangsformen der Ticos vertraut, sei geduldig und bleib offen für Neues. Die aktive Teilnahme am Gemeinschaftsleben erleichtert Dir den Zugang zu den Einheimischen. 

• Kontakte zu anderen Expats: Tausche Dich mit Gleichgesinnten aus, um mehr zum Leben vor Ort und möglichen Herausforderungen zu erfahren.

• Bürokratie: Die Bürokratie ist herausfordernd. Frühzeitige Vorbereitung hilft, unnötigen Stress zu vermeiden.

• Auslandskrankenversicherung: Vergiss nicht, eine Auslandskrankenversicherung abzuschließen, um im Notfall vor hohen medizinischen Kosten geschützt zu sein.