Das erfährst Du in folgendem Beitrag:
• Welche Vor- und Nachteile das Auswandern in die Niederlande mit sich bringt ✔️
• Welche Voraussetzungen Du erfüllen musst, um nach Holland zu ziehen ✔️
• Was Du beim Arbeiten in den Niederlanden beachten solltest ✔️
• Wie teuer das Leben vor Ort ist ✔️
• Was Du sonst noch zum Auswandern in die Niederlande wissen solltest ✔️
Die Niederlande sind schon seit vielen Jahren eines der beliebtesten Auswanderungsziele Europas. Rund 84.000 Deutsche haben bereits ihre neue Heimat in unserem Nachbarland gefunden. Kein Wunder – denn das Königreich lockt mit einem florierenden Arbeitsmarkt, einer hohen Lebensqualität und einer offenen Einwanderungspolitik für EU-Bürger.
Doch bevor Du Dich auf den Weg machst, gibt es einige landestypische Eigenheiten, die Du wissen und beachten solltest. Unser ultimativer Guide zum Auswandern in die Niederlande führt Dich kurz und knapp durch sämtliche Vorbereitungsschritte.
Du erfährst: Welche Voraussetzungen Du mitbringen musst, um in Holland zu leben, wie Du möglichst zügig an Arbeit kommst und mit was für Lebenshaltungskosten Du vor Ort rechnen kannst.
1. Auswandern nach Holland – Vor- und Nachteile
Ist Holland ein gutes Land zum Auswandern? – Das sind die Vorteile
Hohe Lebensqualität: Eine gute Work-Life-Balance, flexible Arbeitszeiten und eine familienfreundliche Unternehmenskultur sind in den Niederlanden gängig.
Arbeitsmarkt: Die niederländische Wirtschaft ist stabil und die Arbeitslosenquote ist niedrig. Fachkräfte haben gute Jobaussichten.
Bildung: Die Niederlande zeichnen sich durch ein renommiertes Bildungssystem aus.
EU-Freizügigkeit: EU-Bürger können ohne große bürokratische Hürden in Holland einreisen und arbeiten.
Nähe zu Deutschland: Die Niederlande sind unser direkter Nachbar und regelmäßige Besuche in Deutschland daher problemlos möglich.
In die Niederlande auswandern – Das sind die Nachteile
Wohnungsmarkt: Der Wohnungsmarkt in den Niederlanden ist angespannt. Eine Unterkunft zu finden, ist zeitaufwändig.
Lebenshaltungskosten: Mieten und Genussmittel sind oft teurer als in Deutschland.
Sprachbarriere: Obwohl Niederländisch dem Deutschen sehr ähnlich ist, erfordert die sprachliche Umstellung Geduld.
Integration: Trotz der Nähe zu Deutschland bestehen kulturelle Unterschiede. Sich an die niederländische Mentalität zu gewöhnen, braucht Zeit.
Sind Deutsche in Holland beliebt?
Allgemein stehen Holländer Deutschen positiv gegenüber. Seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs haben die beiden Länder starke wirtschaftliche, interkulturelle und politische Beziehungen aufgebaut. Gerade in den touristischen Gebieten sind Deutsche willkommene Gäste.
Wie viele Deutsche leben in Holland?
Laut Statistischem Bundesamt leben aktuell ca. 84.000 Deutsche in Holland.
2. Voraussetzungen – Kann man als Deutscher einfach in die Niederlande ziehen?
Dank des Freizügigkeitsgesetzes in der EU kann man als Deutscher ganz ohne Visum oder Arbeitserlaubnis in den Niederlanden leben und arbeiten.
Selbst die Registrierung bei der Einwanderungsbehörde fällt für EU-Bürger seit 2014 weg. Alles, was Du für die Einreise benötigst, ist Dein Personalausweis oder Reisepass.
Wenn Du dauerhaft nach Holland ziehen willst, musst Du allerdings nachweisen, dass Du Dein Leben vor Ort eigenständig finanzieren kannst.
Das heißt, Dein Einkommen muss über 50 Prozent des sogenannten Bijstand-Niveaus (Sozialhilfesatz) liegen (Stand 2025: 1.345,45 Euro im Monat). Zudem besteht für alle Einwohner der Niederlande Krankenversicherungspflicht.
Anmeldung bei der Gemeinde
Planst Du länger als vier Monate in den Niederlanden zu verweilen, bist Du verpflichtet, Dich innerhalb von fünf Tagen nach Einreise bei der Gemeinde zu registrieren. Den Termin vereinbarst Du in der Regel auf der Gemeindewebseite.
Wichtig ist, dass Du persönlich erscheinst. Reist Du mit Deiner Familie ein, müssen auch Deine Familienangehörigen persönlich anwesend sein.
Folgende Dokumente musst Du bei der Anmeldung einreichen:
Reisepass oder Personalausweis
Nachweis Deiner niederländischen Wohnadresse (z.B. Mietvertrag, Kaufvertrag, Wohnungsgeberbestätigung)
Geburtsurkunde
Heiratsurkunde
Scheidungspapiere
Abmeldebescheinigung aus Deutschland (in manchen Gemeinden)
Tipp: Weitere Details zum Umzug in die Niederlande findest Du auf der Webseite des Bundesverwaltungsamtes.
► Webseite des BVA
Burgerservicenummer (BSN)
Im Anschluss an die Gemeindeanmeldung bekommst Du Deine Burgerservicenummer (BSN) zugewiesen. Mithilfe dieser Nummer regelst Du sämtliche Formalitäten und Behördengänge in Holland. Egal ob bei der Anstellung, der Anmeldung beim Finanzamt oder der Eröffnung eines Bankkontos, überall kommt die BSN zum Einsatz.
Hinweis: Falls Du noch keine Wohnadresse in den Niederlanden hast, kannst Du in 19 Gemeinden dennoch eine BSN beantragen. Hierzu musst Du einen RNI-Antrag (Registratie van Niet-Ingezetenen) stellen. Eine Übersicht mit allen Gemeindeverwaltungen, in denen das möglich ist, findest Du hier:
► Übersicht RNI-Gemeinden
Krankenversicherung beim Auswandern in die Niederlande
Die niederländische Gesundheitsversorgung fußt auf einem einheitlichen Versicherungssystem. Es gibt demnach keine Trennung in gesetzliche und private Krankenversicherung.
Stattdessen müssen Einwohner Hollands eine standardisierte Basisversicherung (zorgverzekering oder basisverzekering) abschließen. Die Versicherung wird von privaten Versicherungsgesellschaften angeboten, die an gesetzliche Anforderungen gebunden sind.
Die Basisversicherung deckt dabei medizinische Leistungen wie Arztbesuche und Krankenhausaufenthalte. Leistungen, die nicht in der Basisversicherung enthalten sind (z.B. Zahnarztbesuche, Physiotherapie oder bestimmte Medikamente), kannst Du durch optionale Zusatzleistungen (aanvullende verzekeringen) absichern.
Expertentipp: Obwohl in den Niederlanden keine private Krankenversicherung existiert, kannst Du dennoch eine private Auslandskrankenversicherung aus Deutschland nutzen. Diese ist oft günstiger als die zusätzlichen Versicherungspakete in Holland und bietet Dir darüber hinaus einen deutschsprachigen Ansprechpartner für Notfälle.
Denken Sie rechtzeitig an Ihren Versicherungsschutz
Normale Reiseversicherungen sind für Langzeitaufenthalte in die Niederlande nicht ausreichend, da sie nur begrenzte Leistungen und kurze Deckungszeiträume bieten. Mit einer Expat-Versicherung genießen Sie umfassenden Schutz und maßgeschneiderte Leistungen. Hier sind die Vorteile auf einen Blick:
- Langfristige Deckung: Speziell für Langzeitaufenthalte konzipiert
- Notfallunterstützung: Soforthilfe im medizinischen Notfall
- Medizinische Beratung: Auch von zu Hause aus verfügbar
- Flexible Tarife: Angepasst an Ihre individuellen Bedürfnisse
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3. Kann ich als Deutscher in Holland arbeiten?
Als Deutscher kannst Du problemlos in Holland arbeiten. Du benötigst dazu nicht einmal eine Arbeitserlaubnis. Einzige Voraussetzung, um einer Arbeit nachzugehen, ist die Bürgerservicenummer.
Welche Berufe werden in den Niederlanden gesucht?
Aktuell werden in den Niederlanden insbesondere Berufe in den folgenden Branchen gesucht:
Hinweis: Je besser Du Holländisch sprichst, desto besser stehen Deine Chancen, an eine attraktive Stelle zu gelangen.
Bewerbung in den Niederlanden
Anstelle ausführlicher Bewerbungsmappen sind in den Niederlanden ein kurzer Lebenslauf sowie ein dazugehöriges Motivationsschreiben üblich. In der Regel wird die Bewerbung per E-Mail verschickt. Wesentlich ist, dass Du all Deine beruflichen Stationen detailliert beschreibst.
Zudem sind Initiativbewerbungen gerne gesehen. Der gesamte Bewerbungsprozess umfasst bis zu vier Schritte. Häufig ist sogar die Belegschaft involviert.
Arbeitsalltag in den Niederlanden
Arbeitskultur: Der Umgang mit Kollegen ist lockerer als hierzulande. Akademische Titel spielen kaum eine Rolle und das „Du“ wird schneller gebraucht als hierzulande – selbst gegenüber dem Chef. Formelle Kleidung wie Anzüge ist unüblich.
Work-Life-Balance: Die Niederländer legen viel Wert auf Work-Life-Balance. Daher sind flexible Arbeitszeiten die Norm.
Soziales Miteinander: Außerhalb der Arbeit sind gemeinsame Aktivitäten und Geschäftsessen mit dem Team üblich, beispielsweise beim „Freitagsborrel“.
Professionalität: Trotz lockerer Atmosphäre ist ein professionelles Auftreten essenziell, und Hierarchien bleiben bestehen. Es werden Fleiß, Pünktlichkeit und Präzision erwartet.
Eigenverantwortung: Berufseinsteiger übernehmen früh Verantwortung und arbeiten eigenständiger.
Kommunikation im Geschäftsalltag: Meetings sind effizient – es geht direkt zur Sache. Ausschweifungen und Übertreibungen kommen nicht gut an und wirken überheblich.
Kann man arbeitslos nach Holland ziehen?
Um länger als drei Monate nach Holland zu ziehen, musst Du nachweisen, dass Du über ausreichende finanzielle Mittel verfügst, um Dein Leben vor Ort zu finanzieren (mehr als 50 % des Bijstand-Niveaus). Außerdem ist es schwierig, ohne Arbeitsvertrag an eine Wohnung zu gelangen.
Normalerweise solltest Du Dir daher zunächst einen Arbeitsplatz sichern, bevor Du in die Niederlande auswanderst. Alternativ kannst Du Dir ein finanzielles Polster aufbauen, um die Anfangszeit zu überbrücken.
Sofern Du arbeitslos bist, darfst Du darüber hinaus bis zu drei Monate Deines Arbeitslosengeldes ins Ausland mitnehmen. Vor Deiner Ausreise musst Du dazu jedoch die Leistungsmitnahmen bei der zuständigen deutschen Agentur für Arbeit beantragen.
4. Wie teuer ist es, in Holland zu leben?
Die Lebenshaltungskosten in den Niederlanden sind etwas höher als in Deutschland, vor allem bei Mieten, Verkehr, Freizeit und Luxusgütern. Diese werden jedoch durch die höheren Gehälter ausgeglichen. Natürlich variieren die Kosten aber auch abhängig vom Wohnort und persönlichem Lebensstil.
► Lebenshaltungskostenrechner für die Niederlande
Einkommen in Holland
Die Bruttogehälter fallen in Holland rund zehn Prozent niedriger aus als in Deutschland. Aufgrund der niedrigen Steuerlast haben die Niederländer allerdings trotzdem mehr Gehalt zur Verfügung.
Überdies bieten nahezu alle Arbeitgeber Betriebsrenten an. Die Krankenkassenbeiträge bestehen aus einem einkommensabhängigen Arbeitgeberanteil und einer Arbeitnehmerpauschale zwischen 85 und 150 Euro.
5. Wie viel Steuern zahlt man in den Niederlanden?
Der Einkommenssteuersatz richtet sich in den Niederlanden nach dem Einkommen:
Menschen mit einem Einkommen von 0 bis 19.822 Euro zahlen 36,5 % Einkommenssteuer.
Personen, die zwischen 19.822 und 57.585 Euro verdienen, werden mit 42 % besteuert.
Einkommen über 57.585 Euro sind mit 52 % steuerpflichtig.
Für Personen im Rentenalter (ab 65 Jahren) gelten leicht reduzierte Sätze in den unteren Einkommensstufen.
Die Mehrwertsteuer beträgt 19 Prozent. Für bestimmte Artikel wie Lebensmittel, Medikamente und Bücher gilt ein reduzierter Steuersatz von 6 Prozent. Benzin und Alkohol werden mit 21 Prozent versteuert. Eine Vermögens- und Gewerbesteuer existiert in den Niederlanden nicht.
Tipp: In Holland profitieren Ausländer von der 30-Prozent-Regel, wodurch nur 70 Prozent des Einkommens besteuert werden. Um von dieser Regel Gebrauch zu machen, musst Du einen Antrag beim niederländischen Finanzamt (Belastingdienst) einreichen.
6. Als Rentner nach Holland auswandern
Auch als Rentner nach Holland auszuwandern, ist für deutsche Staatsbürger vergleichsweise einfach.
Grundsätzlich gelten die gleichen Einreisebestimmungen wie bei arbeitsfähigen Zuwanderern. Zusätzlich zu den oben aufgeführten Unterlagen kommt hier lediglich noch ein Rentennachweis hinzu.
Die deutsche Rente wird dabei auf Wunsch in die Niederlande überwiesen. Wichtig ist, rechtzeitig die deutsche Rentenkasse über den Wohnortwechsel zu informieren.
Beträgt die Gesamtrente (private und gesetzliche Rente zusammen) mehr als 15.000 Euro im Jahr, wird sie in Deutschland besteuert. Liegt der Betrag unter 15.000 Euro, erfolgt die Besteuerung in den Niederlanden. Deutsche Beamtenpensionen sind von dieser Regelung ausgenommen und werden für gewöhnlich stets in Deutschland versteuert.
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7. Leben in den Niederlanden – Was Du beim Auswandern beachten musst
Einfuhrzölle: Für Haushaltsgegenstände fallen keine Einfuhrzölle an.
Einfuhr von Haustieren: Es ist erlaubt, Haustiere mitzubringen, solange Du einen europäischen Tierausweis besitzt.
Sprache im Alltag: Generell kommst Du mit Englisch und Deutsch gut aus – sogar bei Behördengängen. Trotzdem vereinfachen Kenntnisse der Landessprache die Integration ungemein.
Sprachkurs: Vor dem Umzug lohnt sich ein Sprachkurs. Da Niederländisch und Deutsch verwandte Sprachen sind, ist die Sprachbarriere meist schnell überwunden.
Wohnungssuche: Eine gute Anlaufstelle für die Wohnungssuche ist funda.nl.
Verkehrsregeln: Verkehrssünder werden in Holland schwer bestraft. Das gilt insbesondere für Großstädte wie Amsterdam.
Schulpflicht: In den Niederlanden besteht Schulpflicht für Kinder im Alter von 5 bis 16 Jahren. Beim Auswandern mit Kindern bist Du demnach verpflichtet, Deinen Nachwuchs in einer Schule anzumelden.
Mit dem Auto in die Niederlande auswandern
Wenn Du Dein Auto in die Niederlande mitnehmen willst, musst Du es bei der niederländischen Fahrzeugzulassungsstelle (Rijksdienst voor het Wegverkeer / RDW) registrieren. Sechs Monate lang darfst Du das deutsche Kennzeichen verwenden, danach brauchst Du eine niederländische Zulassungsnummer.
Ebenso kannst Du ein neues Auto vor Ort erwerben. Dazu benötigst Du ein gültiges Ausweisdokument sowie den Beleg, dass Du in den Niederlanden ansässig bist (z.B. Meldebescheinigung der Stadtverwaltung). Außerdem ist das Fahrzeug unter Deinem Namen beim RDW zu registrieren.
8. Nach Holland auswandern – Erfahrungen
Erfahrungen zum Auswandern nach Holland bekommst Du an folgenden Anlaufstellen:
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