Au-pair in Frankreich – Dein ultimativer Guide für 2024

Frankreich gehört laut einer aktuellen Umfrage des Statistischen Bundesamtes zu den 3 beliebtesten Zielen für ein Au-pair-Jahr. Das überrascht kaum, denn abgesehen vom traditionellen Au-pair, kannst Du hier auch einen Kurzaufenthalt als Sommer-Au-pair antreten. Integrierte Sprachkurse führen darüber hinaus zu einem immersiven Sprachlernerlebnis.

Sehnst Du Dich schon länger danach, die „Grande Nation“ näher zu erkunden und hast zudem Spaß an der Arbeit mit Kindern? In unserem ultimativen Guide für das Au-pair in Frankreich zeigen wir Dir, Schritt für Schritt, wie Du Deinen Traum rasch verwirklichst.

Neben anderem erfährst Du: Welche Anforderungen Du für eine Au-pair-Stelle in Frankreich mitbringen musst, welche Bewerbungsfristen es einzuhalten gilt und wie viel Du durchschnittlich verdienst.

Inhaltsverzeichnis:

1. Au-pair in Frankreich – Das sind die Voraussetzungen

2. Wie lange dauert ein Au-pair in Frankreich?

3. Bewerbungsfristen für ein Au-pair in Frankreich

4. Kosten für ein Au-pair in Frankreich

5. Wie viel verdient man als Au-pair in Frankreich?

6. Au-pair-Vertrag für Frankreich

7. Welche Au-pair-Agentur ist für Frankreich zu empfehlen?

8. Eine Familie für den Au-pair-Aufenthalt in Frankreich finden – So funktioniert's

9. Au-pair in Frankreich – Erfahrungsberichte

Die Voraussetzungen, um als Au-pair in Frankreich zu arbeiten, variieren je nach Nationalität. Wenn Du jedoch aus einem EU-Land kommst, musst Du lediglich folgende Kriterien erfüllen:

• Alter zwischen 17 und 30 Jahren
• Keine französische Staatsangehörigkeit
• Gültiges Ausweisdokument
• Du bist unverheiratet und hast keine Kinder
• ⁣Französisch-Grundkenntnisse
• Ausreichende finanzielle Mittel für Deinen Lebensunterhalt vor Ort
• Zwei Kinderbetreuungsreferenzen außerhalb der eigenen Familie
• Studium im Heimatland bzw. Schulabschluss, der zum Studium berechtigt
• Gute psychische und physische gesundheitliche Verfassung
• Anmeldung bei der "Securité Sociale" (französische Sozialversicherung) durch die Gastfamilie
• Einwandfreies polizeiliches Führungszeugnis
• Anmeldebestätigung eines Französischkurses (Dauer von Minimum 3 Monaten)
• Au-pair-Vertrag
• Bereitschaft mindestens 3 Monate in Frankreich zu leben

Prinzipiell ist ein Au-pair in Frankreich bereits mit 17 möglich. Hierzu ist allerdings eine schriftliche Einverständniserklärung der Eltern erforderlich.

Zwingend erforderlich ist ein Führerschein für die Au-pair-Tätigkeit in Frankreich nicht. Dennoch werden Au-pairs mit Führerschein in der Regel bevorzugt, da es oft zu ihren Pflichten gehört, die Kinder zur Schule oder Freizeitaktivitäten zu fahren. Bestenfalls klärst Du vor der Abreise, ob das auf Dich zutrifft oder nicht.

Als Staatsangehöriger der EU kann man dabei, ohne einen internationalen Führerschein, legal im westeuropäischen Land fahren. Au-pairs aus dem außereuropäischen Ausland müssen einen internationalen Führerschein beantragen.

• Hinweis: Ebenfalls solltest Du mit Deiner Gastfamilie regeln, wer bei einem Unfall für den Schaden aufkommt und ob die Versicherung der Familie auf das Au-pair ausgeweitet werden kann.

EU-Bürger, die auf ein Au-pair-Jahr in Frankreich aufbrechen, sind verpflichtet, an einem Sprachkurs teilzunehmen. Zur Auswahl stehen Jahres-, Semester- oder Sommerkurse an Universitäten, Volkshochschulenund Abendschulen. Die Kosten für den Französischkurs trägt das Au-pair. Die Gastfamilie unterstützt es lediglich bei der Wahl des Kurses. Überdies kann die Au-pair-Agentur Sprachschulen vermitteln.

Ein Au-pair-Aufenthalt in Paris ist problemlos möglich. Ferner noch zählt die Hauptstadt sogar zu den beliebtesten Zielen für ein Au-pair-Jahr in Frankreich. Dementsprechend stehen Deine Vermittlungschancen in Paris besonders gut.

In Frankreich ist die Gastfamilie dafür verantwortlich, ihr Au-pair innerhalb von acht Tagen nach Ankunft bei der staatlichen Sozialversicherung (Urssaf) zu registrieren. Mit der Anmeldung bekommst Du dann Deine Sozialnummer sowie Zugriff auf staatliche Sozialleistungen. Neben anderem decken diese Krankheit, Arbeitsunfälle und den Fall der Mutterschaft ab.

Komplett geschützt bist Du damit allerdings nicht. Etwa übernimmt die französische Krankenversicherung ausschließlich 70 Prozent der Ausgaben für Arztbesuche und nur die Grundversorgung gemäß landesüblichen Standards.

Wer rundum geschützt sein will, muss deshalb obendrein auf eine private Versicherung zurückgreifen. Eine Auslandskrankenversicherung ergänzt Ihren Versicherungsschutz in diesem Sinne, um wichtige Leistungen, die Du sonst aus eigener Tasche bezahlen müsstest, beispielsweise den Rücktransport in die Heimat.

► Mehr Infos zur Auslandskrankenversicherung für Frankreich

Üblicherweise dauert ein Au-pair-Jahr in Frankreich zwischen neun und 12 Monaten. Bei Bedarf kannst Du es um weitere 12 Monate, also auf insgesamt 24 Monate, verlängern oder auf sechs Monate verkürzen.

In diesem Sinne gilt: Je länger Du bleibst, desto einfacher ist es, eine Gastfamilie zu finden, denn die meisten Familien wünschen sich ein Au-pair für das gesamte Schuljahr.

Ebenso kannst Du nur für zwei bis drei Monate in Frankreich verbringen. Dafür gibt es ein spezielles Au-pair-Programm – das sogenannte "Sommer Au-pair". Diese finden in der Regel während der französischen Sommerferien, von Ende Juni bis Anfang September, statt. Die besten Vermittlungschancen hast Du, wenn Du den kompletten Sommer bei Deiner Gastfamilie bleibst.

Für nur einen Monat als Au-pair nach Frankreich zu reisen, ist im Regelfall nicht möglich. Das kürzeste Programm ist auf zwei bis drei Monate beschränkt.

Es gibt keine festen Bewerbungsfristen für ein Au-pair-Jahr in Frankreich. Generell darfst Du Dich also 365 Tage im Jahr bewerben. Auch kurzfristige Bewerbungen sind erlaubt. Idealerweise bewirbst Du Dich jedoch drei bis sechs Monate vor Deinem voraussichtlichen Starttermin. Die Vermittlung selbst beansprucht nur einige wenige Wochen.

• Tipp: Da die meisten Gastfamilien ein Au-pair suchen, das für das gesamte Schuljahr bleibt, hast Du bei einem Start im September die besten Chancen, an eine passende Familie zu gelangen. Im Falle eines sechsmonatigen Aufenthaltes ist Januar der beste Starttermin.

Wie Du Dich auf ein Au-pair in Frankreich bewirbst, variiert je nach Agentur. Allgemein hin erwarten Dich aber die folgenden Schritte:

• Schritt 1: Ehe Du Dich für eine Au-pair-Agentur entscheidest, solltest Du Dir Zeit nehmen, um verschiedene Angebote zu vergleichen. Nutze Vergleichsportale, besuche die Webseiten der Agenturen und informiere Dich über die Veranstaltungen der jeweiligen Anbieter.
• Schritt 2: Als Nächstes folgt Deine Bewerbung. Fülle dazu einfach das Online-Formular auf der Webseite Deiner Wunsch-Agentur aus oder sende Deine Unterlagen direkt per E-Mail.
• Schritt 3: Deine Bewerbung wird nun von der Organisation geprüft. Sofern alles passt, wirst Du zu einem Gespräch eingeladen.
• Schritt 4: In einem persönlichen Gespräch, per Videochat oder Telefon kannst Du alle Deine Fragen loswerden und Dich mit dem Anbieter bekannt machen.
• Schritt 5: Die Agentur hilft Dir bei der Vorbereitung Deiner Bewerbungsunterlagen.
• Schritt 6: Gemeinsam begebt Ihr Euch auf die Suche nach einer Gastfamilie, die zu Deinen Vorstellungen passt. Habt Ihr die ideale Familie gefunden, lernst Du Deinen zukünftigen Gastgeber nun in einem Vorstellungsgespräch kennen.
• Schritt 7: Hat sich die Gastfamilie für Dich entschieden, erhältst Du alle wichtigen Details zu Deinem Aufenthalt und es kann mit der Reiseplanung losgehen.

Hinweis: Achte im Bewerbungsprozess auf die Gültigkeit Deiner Dokumente, insbesondere beim Personalausweis.

Die Kosten für einen Au-pair-Aufenthalt in Frankreich hängen von dem Zielort, der Dauer des Aufenthalts, dem Anbieter und den Programmleistungen ab.

Im Allgemeinen kannst Du aber mit den folgenden Ausgaben rechnen:

• Vermittlungsgebühr (ca. 200 Euro)
• Ausgaben für An- und Abreise (130 bis 150 Euro)
• Kosten für Auslandskrankenversicherung und ergänzende Versicherungen
• Aufwendungen für das polizeiliche Führungszeugnis (ca. 13 Euro)
• Gebühren für den Sprachkurs (ca. 150 bis 250 Euro)
• Sonstige Aufwendungen (z.B. Workshops oder Reisekosten)

Sprich Dich unbedingt mit Deiner Gastfamilie ab, bevor Du Deinen Au-pair-Vertrag unterzeichnest. Häufig ist diese bereit, Dir einige Aufwendungen, zum Beispiel Reisekosten oder die Gebühren für einen Sprachkurs abzunehmen.

• Tipp: In diesem Artikel erhältst Du ein detailliertes Beispielbudget für Deinen Au-pair-Aufenthalt:

► zum Artikel

Im Au-pair-Vertrag legst Du zusammen mit der Gastfamilie, die Rechte und Pflichten rund um die Au-pair-Tätigkeit fest. Nicht-europäische Au-pairs benötigen diesen Vertrag zudem für den Visumsantrag.

Mitunter sollten dort folgende Aspekte geregelt sein:

• Umfang der Aufgaben
• Arbeitszeiten
• Taschengeld
• Urlaubsanspruch

Der Vertrag muss indessen von Dir und dem Gastgeber unterzeichnet werden, bevor das Au-pair beginnt. Auf diese Weise stellt ihr sicher, dass sämtliche Absprachen klar und fair für beide Seiten ausfallen.

• Tipp: Ein Muster für einen französischen Au-pair-Vertrag findest Du hier:

► Muster: französischer Au-pair-Vertrag

Als Au-pair ist Deine Hauptaufgabe die Kinderbetreuung. In diesem Zusammenhang wirst Du in den Familienalltag eingebunden und sorgst hierbei für einen geregelten Tagesablauf. Zusätzlich unterstützt Du bei kleineren Aufgaben im Haushalt (z.B. Waschen oder Bügeln). Welche Tätigkeiten Du konkret übernimmst, klärst Du vorab vertraglich.

Zu den klassischen Au-pair-Tätigkeiten zählen:

• Kinder morgens fertig machen
• Beim Aufräumen der Zimmer unterstützen
• Frühstück und Mittagessen vorbereiten
• Einkäufe erledigen
• Schulsachen packen
• Die Kinder zur Schule bringen und von der Schule abholen
• Unterstützung bei den Hausaufgaben
• Mit den Kindern spielen

Die Arbeitszeit für ein Au-pair in Frankreich beträgt 25 bis 30 Stunden die Woche (maximal fünf Stunden pro Tag). Ferner noch setzt Dich der Gastgeber im Regelfall an zwei Abenden als Babysitter ein.

Bestenfalls bekommst Du zu Beginn der Woche einen Stundenplan, der Deine Arbeitszeiten klar festlegt. Besonders in den Schulferien springst Du aber auch mal spontan ein oder machst Überstunden. Wichtig ist unabhängig davon, dass Dir genügend Kapazität für Deinen Französischkurs zur Verfügung steht.

Zwar schließt Du den Au-pair-Vertrag für einen bestimmten Zeitraum ab, das heißt jedoch nicht, dass er nicht gekündigt werden kann.  So gilt laut Europäischem Übereinkommen über die Au-pair-Beschäftigung, sowohl für das Au-pair als auch für die Gastfamilie, eine Kündigungsfrist von zwei Wochen.

• Wichtig: In schwerwiegenden Fällen kann der Vertrag umgehend aufgelöst werden.

Die Wahl der richtigen Au-pair-Agenturhängt von Deinen persönlichen Ansprüchen, Vorlieben und Budget ab, weshalb es schwierig ist, pauschal „die eine“ zu empfehlen.

Zu den beliebtesten Au-pair-Agenturen für Frankreich gehören hingegen diese:

• MultiKultur
• weaupair
• GO4AUPAIR
• AuPairWorld
• AuPair.com

Tipp: Auf Vergleichsportalen wie au-pair-agenturen.de oder betreut.de hast Du die Möglichkeit, verschiedene Anbieter für Frankreich zu vergleichen.

Der wahrscheinlich einfachste Weg, eine Gastfamilie für Deinen Au-pair-Aufenthalt in Frankreich zu finden, ist über eine Au-pair-Agentur. Diese Organisationen haben Zugriff auf ein weites Netzwerk aus Partneragenturen und können so schnell die passende Familie für Dich identifizieren.

Willst Du die Agenturgebühren einsparen, kannst Du Dich stattdessen eigenständig auf die Suche begeben. Etwa über eine Vermittlungsplattform wie AuPair.com. Indem Du ein persönliches Profil auf einer solchen Plattform erstellst, gibst Du interessierten Familien die Möglichkeit, Dich zu kontaktieren. Alternativ kannst Du Dich initiativ auf eine freie Stelle bewerben.

• Hinweis: Eventuell kommt schon innerhalb weniger Wochen eine Rückmeldung, in anderen Fällen braucht es mehr Zeit. Plane daher, drei bis vier Monate Vorlaufzeit für die Familiensuche ein.

Erfahrungsberichte zum Au-pair in Frankreich erhältst Du an diesen Anlaufstellen:

• MultiKultur
• AuPairWorld
• iSt