Welche Kosten übernimmt die Auslandskrankenversicherung für Studenten und Sprachschüler?
Sowohl Studenten als auch Sprachschüler, die sich für eine längere Zeit ins Ausland begeben, sollten nicht auf den Abschluss einer Auslandskrankenversicherung verzichten. Das gilt nicht nur, wenn man sich an einer Universität oder einer Sprachschule außerhalb der EU aufhält, sondern auch in anderen Fällen. Die europäische Krankenversicherungskarte, kurz genannt EHIC, die von der normalen Krankenkasse im Heimatland ausgestellt wird, kommt zwar für die medizinische Grundversorgung auf – doch nur bis zu jenem Satz, der auch in Deutschland gängig ist. Überraschenderweise sind die Kosten für Gesundheitsbehandlungen im europäischen Ausland in der Regel teurer als in Deutschland. Da die deutsche gesetzliche Krankenversicherung aber nur den deutschen Kostensatz ersetzt, würde man also auf der Differenz sitzen bleiben. Deshalb braucht man eine Studenten Auslandskrankenversicherung.
Leistungen:
Wichtig: Außerhalb von Europa leistet die gesetzliche Krankenversicherung überhaupt nicht. Muss man sich also beispielsweise aufgrund einer speziellen Erkrankung in eine Klinik in Madrid behandeln lassen, kommt eine Auslandskrankenversicherung dafür auf. Die normale Krankenkasse würde diese Kosten nämlich nicht mehr bezahlen – und das kann ohne zusätzliche Versicherung schnell sehr teuer werden.
Eingeschlossen in den Leistungen sind grundsätzlich Kosten für Medikamente, ärztliche Versorgung und für einen möglichen Rücktransport nach Hause. Das Geld wird nachträglich von der Versicherungsgesellschaft zurückerstattet.
Die genauen Leistungen für die Studenten Auslandskrankenversicherung müssen jedoch im Vorfeld individuell mit der Versicherungsgesellschaft besprochen und vertraglich festgehalten werden, damit man hier keine böse Überraschung erlebt. Weiterhin ist es wichtig zu wissen, welchen Zeitraum die Auslandskrankenversicherung umfasst. Im Durchschnitt greift eine solche Police für einen bis drei Monate, sofern es sich nicht explizit um eine Langzeit-Auslandskrankenversicherung handelt.
Warum ist es als Student im Ausland wichtig, eine Auslandskrankenversicherung abzuschließen?
Als privat versicherter Student genießt man bei einer Reise ins Ausland unter Umständen denselben umfassenden Schutz, wie es auch in Deutschland der Fall ist. Dies gilt zumindest meistens für die EU-Länder und bis zu einer Zeitspanne von maximal einem Jahr. In Ländern, die nicht der EU angehören, wie zB. in USA, ist der Versicherungsschutz dagegen oft nur wenige Monate gültig, was für ein ganzes Semester oft kaum ausreicht. Allerdings sind die exakten Regelungen bei jeder Krankenkasse unterschiedlich.
Daher ist es wichtig, einen Vertrag und die Konditionen ganz genau zu prüfen und den Tarif im Zweifelsfall zu wechseln bzw. eine Studenten Auslandskrankenversicherung abzuschließen. Weil dies nicht spontan vor der Reise erledigt werden kann, sollte man sich bereits mehrere Monate vor der Abreise mit dem Thema befassen und einen geeigneten Versicherer auswählen.
Sollte man nämlich als Student im Ausland krank werden, ohne dass man eine Auslandskrankenversicherung abgeschlossen hat, muss man damit rechnen, bei medizinischer Versorgung umgehend zur Kasse gebeten zu werden: Behandlungen müssen umgehend bezahlt werden, die Rechnung dafür kann man dann später bei der Krankenkasse einreichen, die das Geld dann zurückerstattet. Für junge Menschen, die ohnehin häufig nicht allzu viel Erspartes besitzen, kann dies schnell ein großes Problem werden.
Wann greift die Auslandskrankenversicherung?
Eine gute Auslandskrankenversicherung übernimmt die wichtigsten Kosten für ärztliche Behandlungen, sei es ambulant oder stationär. Sie trägt außerdem Ausgaben für Medikamente sowie für einen Rücktransport nach Hause, falls dieser aus medizinischer Sicht sinnvoll und vertretbar ist. Müssen Studenten oder Sprachschüler also nach einem Unfall oder aufgrund einer Erkrankung behandelt werden, wird die Auslandskrankenversicherung diese Kosten i.d. R. übernehmen. Man muss sich um nichts Gedanken machen und kann sich voll und ganz auf seine Genesung konzentrieren.
Welche Kosten werden von der Auslandskrankenversicherung nicht übernommen?
Leider sind nicht alle möglichen Leistungen in einer Reiseversicherung enthalten: Es gibt fast immer einige Klauseln im Vertrag, die explizite Fälle vom Versicherungsschutz ausschließen. Meist erkennt man diese Passagen im Kleingedruckten, wenn sie mit „Keine Leistungspflicht besteht… beginnen. Dazu zählen beispielsweise häufig chronische Erkrankungen. Was genau jedoch bezahlt wird und was nicht, sollte stets individuell mit dem Versicherer besprochen werden – und das schon zwingend vor dem Abschluss eines Vertrags.
Alles, was nicht wörtlich im Vertrag erläutert ist, sollte zusätzlich schriftlich abgesichert werden. So kann man sich selbst absichern und muss nicht um sein Geld bangen, wenn man eine Rechnung über eine Allergie-Notfallbehandlung bei der Auslandskrankenversicherungsgesellschaft einreicht und diese plötzlich antwortet, dass dieser Fall gar nicht abgesichert sei.
Können Sie eine Auslandskrankenversicherung nachträglich abschließen?
Nein, hierzu müssen Sie auf deutschem Boden sein, da es für die Versicherungsgesellschaft ansonsten nicht möglich ist den Zeitpunkt der Erkrankung zu prüfen.
Wichtig ist also, dass die Reiseversicherung den vollständigen Zeitraum abdeckt, während dem man sich im Ausland befindet. Es gibt spezielle Versicherungen für Sprachschüler und Studierende, die sich für ein Semester oder für eine längere Zeit an einer Universität oder Sprachschule im Ausland einschreiben. Bei den meisten Versicherern können sich Studierende für eine Zeitspanne von maximal fünf Jahren versichern – danach ist eine erneute Versicherung erforderlich. Reisekrankenversicherungen unterliegen darüber hinaus häufig einem maximalen Eintrittsalter, das bei Policen für Studierende und Sprachschüler bei max. 34 Jahren liegt.
Reicht die Auslandskrankenversicherung von Kreditkarten aus?
Immer mehr Anbieter von Kreditkarten offerieren ihren Kunden eine spezielle Auslandskrankenversicherung als Teil des Kreditkartenvertrags. Die Rechnung für eine medizinische Behandlung oder für Medikamente im Ausland wird dann direkt über den Kreditkartenanbieter beglichen. Dies ist auf den ersten Blick zwar recht attraktiv für alle Besitzer von Kreditkarten, allerdings sollte man sich davon nicht allzu sehr blenden lassen.
Häufig sind die Leistungen an bestimmte Voraussetzungen gebunden und sehr eng begrenzt. So kommt es oft vor, dass der Kreditkartenanbieter zwar die Kosten für eine medizinische Grundversorgung übernimmt, nicht aber für spezielle Behandlungen in Privatkliniken oder für Medikamente. Diesen Sachverhalt gilt es aus eigenem Interesse unbedingt zu prüfen und ggf. mit dem Versicherer zu besprechen. Es ist in den meisten Fällen immer besser, lieber eine zusätzliche Police abzuschließen, mit der man wirklich umfassend im Ausland geschützt ist. In keinem Fall sollte man sich automatisch darauf verlassen, dass die Bezeichnung „Reiseversicherung“ schon ausreichen wird. Dies kann im schlimmsten Fall zu einem bösen Missverständnis mit teuren Folgen werden.